Touristendschungel - 21. Februar 2010
Das Städtchen Hoi An ist wunderschön und nicht zu unrecht verdient es den Unesco Kulturerbe-Status. Es erinnert mich ein wenig an Ascona, die engen Gässchen, die malerischen Häuser und die vielen Touristen. Um letzteres zu entfliehen, mieten wir heute vier Fahrräder und nehmen die sandigen Strassen und den dazugehörigen kriminellen Verkehr auf uns.
Schon bald fahren wir über Feldwege, welche Hunde ihr eigen nennen und diese wiederum haben es auf unsere Waden abgesehen. Wir bellen zurück, zeigen ihnen unsere Zähne und radeln etwas schneller. Wasserbüffel grasen im sumpfigen Grün und ein Hahn rennt schnell mit seiner Henne und den Jungen vor uns durch. Kinder rufen aus den Gärten ,Hello‘ und wir winken allen freundlich zu und rufen ,Xing Ciao‘ (grüezi auf vietnamesisch... glauben wir jedenfalls)!
Wir erreichen den Fluss und darin schweben Netzte, grosse orange leuchtende Netzte, aufgespannt an meterhohen Bambusstecken. Auf einem Hochsitz am Ufer sitzt ein karger Mann vor einem übergrossen Zahnrad. Seine kleine Frau gleitet in einem blauen Boot zum Netz und mit kräftigen Stockhieben treibt sie die gefangenen Fische zusammen. An einer kleinen Öffnung im Netz lässt sie den Fang in einen Topf hinein. Das ganze Netzkonstrukt wird über die manuelle Seilwinde wieder ins Wasser gelassen. Gespannt setzten wir uns an den Uferrand und beobachten das Geschehen. Viele Fische fangen die beiden während unseres Besuches nicht ein.
Wir fahren wieder weiter. Als krönender Abschluss unserer Velotour beweisen wir unsere Fahrkünste und dass wir mindestens so kriminell fahren können, wie die Einheimischen indem wir laut schreiend, hupend und klingelnd durch den Markt fetzen. Die weisshäutigen Langbeiner springen zur Seite und die Vietnamesen erfreut der Anblick!