Eine Liebeserklärung - 5. Oktober 2009
In Calgary und Edmonton durften wir bis jetzt bei unseren „alten“ Freunden hausen. Es fühlt sich so wunderbar an. Auch wenn wir unsere Freundschaften mit Schreiben und Telefonieren all die Jahre über ,warm‘ gehalten haben, so ist es doch etwas anderes, wenn man einander persönlich für ein paar Tage wieder hautnah erleben kann. Die Tage hier vergehen im Flug und wir haben alle bereits jetzt einen Kloss im Hals stecken, wenn wir daran denken, dass wir in zwei Tagen Abschied voneinander nehmen müssen.
Es ist eine spannende Erfahrung, die Kinder zu erleben, die beim letzten Besuch fünf Jahre jünger waren. Zu den Kindern, mit denen sie früher eng befreundet waren, haben sie sogleich den Zugang gefunden. So fühlt es sich überhaupt nicht an, als dass wir so lange weg waren, auch für Andrin und Roman nicht. Ihr Englisch sprudelt nur so aus ihnen heraus. Roman meinte vorgestern: „Ich muss jetzt wohl keine neuen Brieffreunde suchen ... es ist genug, wenn ich mit all meinen alten und neuen Freunden in Kontakt bleiben will.“
Shirley und ich haben festgestellt, dass wir (ohne Absprache und ohne Wissen) zur gleichen Zeit am selben Ort in Australien sein werden. Lediglich 15 Minuten Fahrt wird uns trennen. So haben wir natürlich bereits abgemacht, dass wir uns Ende Dezember an der Küste von Surfers Paradise wieder treffen werden. Das tröstet uns momentan über den Abschiedsschmerz hinweg.
Wir empfinden die Herzlichkeit und die Gastfreundschaft als ein riesiges Geschenk. Es erwärmt mein Herz, so liebe Freunde auf diesem Kontinent zu haben, die einem das Gefühl von Heimat und Geborgenheit geben, weitab von zuhause.