Dein Freund und Helfer - 9. März 2010
Hanoi .... Markt irgendwo zwischen Häusern ... 16.23 Uhr
Ich bemitleide soeben ein paar Frösche, die am Strassenrand die Schlachtung etwas kopflos überstanden haben. Die Frau vor mir zählt ihre heutigen Einnahmen und plötzlich gehen laute Rufe durch die Marktstände. Alles geht ganz, ganz schnell. Sie packt die Schüssel, das Geld und die Säcke der wartenden noch lebendigen Frösche und rennt damit in ihr Haus hinein. Am Nachbarstand packen die Verkäuferinnen ebenfalls sämtliche Auslagen, was sie ergattern können verschwindet innert einer Hundertstelsekunde mit geübtem Sprung im Haus. Das Geschehen zieht wie ein Dominoeffekt durch den Markt hindurch.
Hinter uns rauscht ungebremst ein Polizeiauto vorbei. Vor einem Stand einer Gemüsefrau quietschen die Bremsen und Polizisten springen vom Auto und packen alles, was noch da liegt und werfen es auf die Ladefläche. Die Abdeckung muss die Marktfrau abmontieren und so plötzlich, wie die Polizisten aufgetaucht waren, sind diese auch wieder weg - und das Gemüse der Frau ebenfalls. Diese nimmt den Besen und beginnt mit traurigem Blick ihren leeren Stand zu kehren. Die anderen Marktfrauen haben all ihre Ware bereits wieder platziert und das rege Markttreiben nimmt seinen gewohnten Lauf ... wie wenn nichts geschehen wäre.
Wir fragen einen Anwohner, was das alles war und dieser erklärt: „Der Markt hier ist illegal. Einmal täglich kommt die Polizei und räumt irgend einen Stand.“