Alte Heimat - 29. September 2009
Wir wohnten vor acht Jahren für sieben Jahre in Edmonton, uns gefiel es hier dazumal sehr gut. Zu einigen unserer alten Freunde haben wir stets den Kontakt aufrecht erhalten, uns auch gegenseitig besucht und so fühlte sich die Fahrt von Calgary nach Edmonton an, wie wenn wir nachhause fahren würden. Die Ölstadt hat geboomt in den letzten Jahren und man kennt sich kaum mehr aus, viele neue Strassen und noch mehr neue Häuser sind in der Zwischenzeit wie Pilze aus dem Nichts geschossen.
Wie die Sonne am Horizont niederging und den ganzen Himmel in einen Farbenzauber hüllte, realisierten wir alle, wie sehr wir die Dimension des übergrossen Himmels vermisst haben. Reto wurde richtig melancholisch und die Buben meinten schon, wir würden auf Häuserjagd gehen am kommenden Tag.
Wir freuten uns riesig, unsere Freunde wieder zu sehen. Ihre Kinder sind in die Höhe gewachsen, die Freunde haben sich aber zum Glück nicht verändert. Es ist schön, wenn man nach Jahren der Abwesenheit sich so wohl und geborgen fühlt. Ein schönes Gefühl auch nach über zwei Monaten Reise! Die Gespräche und die Harmonie fühlt sich so gut an. Wir sind überglücklich.
Ich frage mich, wie ich im Bett lieg, ob ich Heimweh nach diesem Ort habe, wie würde sich das alles für uns anfühlen? Heute ging es in die Stadt, Geschäfte auskundschaften und natürlich das West Edmonton Mall besuchen. Aber irgendwie konnte ich mich für alles nicht richtig erwärmen.
Gerade vorhin habe ich mit meiner guten Freundin Shirley telefoniert (wir werden übermorgen zu ihr ziehen) und sie fragte mich: „Und, wie gefällt es dir, wieder daheim zu sein.“ Ich hielt inne und sagte für ein paar Sekunden nichts... worauf Shirley meinte: „Gut, das wäre somit geklärt!“